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    Jahr für Jahr haben die Jesuiten in Altona und Hamburg seit ihrer Ankunft 1598 bis 1781 Berichte für ihre Oberen über ihre Tätigkeit verfasst. Dazu waren sie durch ihren Orden, die Gesellschaft Jesu, verpflichtet. Ordensintern dienten diese Texte religiöser Erbauung, aber auch der Intensivierung des Austausches. Keineswegs stellten die Berichterstatter ihre Tätigkeiten unter den Scheffel. Die Leser der Quellenedition bekommen aus einer Perspektive von außen kulturgeschicht-liche Einblicke in Leben und Wirken der Jesuiten: Hier geht es um verschiedene Formen ihres kulturellen und religiösen Wirkens, um kontroverstheologisch zugespitzte Konflikte mit der lutherischen Mehrheitsgesellschaft und um Erfolge und Rückschläge bei der Wiedereinführung katholischer Kultur in Hamburg und Umgebung. Dabei wird deutlich, wie eine kulturell anders aufgestellte, ambitionierte Gruppe der Gegenreformation an der evangelisch geprägten Peripherie agierte. Überdies wird manches politische Ereignis in Hamburg in ein ganz neues Licht gerückt. Diese Edition wurde zum 350. Jubiläum der Stadtrechtsverleihung für Hamburg-Altona aus der Überlieferung des römischen Archivs der Jesuiten und aus den Beständen des Historischen Archivs der Stadt Köln neu zusammengestellt. Sie präsentiert die Texte in ihrem lateinischen Original und in einer deutschen Übersetzung. Mit der Veröffentlichung wird eine bedeutende und bislang kaum verfügbare historische Quelle für den Bereich der Frühen Neuzeit einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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    Die beiden Glückstädter Missionare der Gesellschaft Jesu waren gehalten, jedes Jahr dem Orden über ihre Tätigkeiten vor Ort Rechenschaft zu geben. Die Jesuiten waren seit 1645 in der 1617 neu gegründeten, radial organisierten Festungs- und Verwaltungsstadt des dänischen Königs. Im Orden dienten diese Jahres-Aufzeichnungen (annuae) der religiösen Erbauung, aber auch des kommunikativen Austausches innerhalb des Ordens. Sie waren zunächst nicht für die Veröffentlichung gedacht und daher auf Latein verfasst. Diese Quellenedition, die zum 400. Stadtjubiläum erstmalig den lateinischen Text und eine deutsche Übersetzung präsentiert, wurde aus der Überlieferung des römischen Archivs der Jesuiten sowie aus den Beständen des Historischen Archivs Köln neu zusammengestellt. Die Leser erhalten tiefe Einblicke in das Leben und Wirken der Patres vor Ort, in ihr kulturelles und religiöses Wirken und in manche Konflikte in der lutherisch geprägten Mehrheitsgesellschaft. Die Patres betreuten in einer frühen Form der Militärseelsorge zunächst die Soldaten des dänischen Königs und hatten dafür verschiedene Privilegien erhalten, die ihr Wirken in eingeschränktem Rahmen rechtlich absicherten. Dann haben sie sich aber auch der Seelsorge der Katholiken in der „Exulantenstadt“ Glückstadt gewidmet. Die Leser erfahren auch viel über historische Ereignisse wie Kriegszüge, Sturmfluten und manche kulturellen Auseinandersetzungen innerhalb der verschiedenen Milieus der Stadtbevölkerung und ihrer Umgebung. Um die in den annuae genannten Personen genauer kennen zu lernen, sind dieser Edition auch das Totenbuch und das Wohltäterbuch der katholischen Gemeinde Sankt Marien in Glückstadt beigefügt. (Verlagsinformation)
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