James Ensor
mini|alt=Halbporträt von James Ensor vor bräunlichem Hintergrund. Er trägt einen Vollbart, ein dunkles Gewand und einen hellen Schlapphut, der mit bunten Blumen und einer rosa Feder geschmückt ist.|''Selbstbildnis mit Blumenhut'' (1883–88), Öl auf Leinwand, 76,5 × 61,5 cm, Kunstmuseum aan Zee, Ostende (WVZ T 245). Hut und gezwirbelten Schnurrbart fügte Ensor dem Porträt erst fünf Jahre später hinzu. James Sidney Édouard Ensor (* 13. April 1860 in Ostende; † 19. November 1949 ebenda) war ein belgischer Maler, Grafiker und Zeichner. Ensors Werk ist inhaltlich und stilistisch ausgesprochen vielseitig. Teile lassen sich dem Symbolismus zurechnen oder als Vorgriff von Expressionismus und Surrealismus verstehen. Über seine Karriere hinweg schuf er Landschaftsmalerei, Interieurmalerei, Stillleben und Selbstbildnisse. Religiöse Motive und Karikaturen verband er mit autobiografischen Bezügen. Bekannt wurde er insbesondere durch den Einsatz von fantastischen Elementen wie Masken und Skeletten, der ihm auch den Beinamen „Maler der Masken“ eintrug.Ensor, der bis 1929 durch seinen Vater britischer Staatsbürger war, verbrachte, von einer kurzen Studienzeit in Brüssel abgesehen, sein ganzes Leben in Ostende, wo er in der Mansarde seines Elternhauses arbeitete. Er war Mitglied der belgischen Künstlervereinigung Société des Vingt und sah sich als Anführer einer künstlerischen Avantgarde. Sein Frühwerk war noch vom Impressionismus beeinflusst und bestand vor allem aus Seestücken sowie Interieurs in dunklem Kolorit. Später wurden die realistischen Sujets immer unwirklicher und fantastischer, die Farben heller und leuchtender. Die Bilder erzählten häufig Geschichten mit einer Wendung ins Groteske oder Makabre. Mit satirischen Zeichnungen etablierte er sich als Gesellschaftskritiker; sie thematisierten aber auch seine künstlerische Zurückweisung, unter der er lange litt. Erste Erfolge stellten sich um die Jahrhundertwende ein, doch erst spät in seiner Karriere fand Ensor breite öffentliche Anerkennung, die 1929 in der Ernennung zum Baron mündete.
Ensors Hauptwerk entstand zwischen 1885 und 1895. Dabei wechselten die künstlerischen Mittel von Werk zu Werk und lassen kaum Stileinheit oder chronologische Entwicklung erkennen. Als Opus magnum gilt das großformatige Gemälde ''Der Einzug Christi in Brüssel'' (1888/89). Das Spätwerk wiederholte frühere Themen und Motive und war nicht mehr von derselben künstlerischen Radikalität. Ensors Abkehr von der akademischen Ausbildung und seine freie Stil- und Themenwahl wurden von Zeitgenossen bewundert. Dennoch blieb er ein Außenseiter in der künstlerischen Moderne, der keine Schüler hatte und keine Stilrichtung prägte. Gleichwohl wirkten seine Ausdruckskraft und seine fantastischen Einfälle auf viele Künstler des 20. Jahrhunderts ein. Veröffentlicht in Wikipedia
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