John Demjanjuk
mini|John Demjanjuk 1986John Demjanjuk (, wiss. Transliteration ''Ivan Mykolajovyč Demjanjuk''; * 3. April 1920 in Dubowi Macharynzi als ''Iwan Mykolajowytsch Demjanjuk'', Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik; † 17. März 2012 in Bad Feilnbach, Deutschland) war während des Zweiten Weltkrieges ein ukrainischer Soldat der Roten Armee. Nach seiner Gefangennahme durch die deutsche Wehrmacht im Jahr 1942 diente er als Hilfswilliger. Er gehörte zu den Hilfstruppen der SS, die Personal für den Betrieb der Konzentrationslager stellten. In der unmittelbaren Nachkriegszeit lebte er für kurze Zeit in dem damaligen Sammel-Auffanglager Ganghofersiedlung im Ortsteil „Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll“ in Regensburg, wo er auch heiratete.
Ab 1952 lebte Demjanjuk in den USA. Von dort wurde er 1986 nach Israel überstellt und hier wegen angeblicher Verbrechen im Vernichtungslager Treblinka zum Tode verurteilt. Auf seine Berufung hin änderte der Oberste Gerichtshof Israels 1993 dieses Urteil und sprach ihn frei, weil er verwechselt worden war: In Treblinka sei er jedenfalls nicht Aufseher gewesen. Er kehrte daraufhin in die USA zurück.
Im Jahr 2009 wurde Demjanjuk nach Deutschland ausgeliefert und dort für seine Tätigkeit im Vernichtungslager Sobibor als erster und bisher einziger nichtdeutscher untergeordneter NS-Befehlsempfänger vor Gericht gestellt. Am 12. Mai 2011 verhängte das Landgericht München II wegen Beihilfe zum Mord an 28.060 Menschen eine Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren. Dabei konnte Demjanjuk keine konkrete Tat individuell zugeschrieben werden, aber das Gericht betrachtete bereits seinen Dienst in Sobibor 1943 als ausreichend für eine Verurteilung, da Demjanjuk dort „Teil der Vernichtungsmaschinerie“ gewesen sei. Das Urteil wurde nicht rechtskräftig: Demjanjuk starb, bevor über die von ihm und der Staatsanwaltschaft eingelegten Revisionen entschieden war. Veröffentlicht in Wikipedia